Was ist computergestütztes Denken (Informatikdenken)?

Kinder oder Eltern, computergestütztes Denken ist in eurem Alltag präsent, ob ihr euch dessen bewusst seid oder nicht. Aber worum geht es dabei eigentlich und weshalb löst dieser Begriff so viel Aufregung aus?

Was ist computergestütztes Denken? Wie könnt ihr eure Kinder dabei unterstützen und begleiten, wenn ihr selbst nicht wisst, worum es überhaupt geht? Der Ausdruck «Computational Thinking» wurde zum ersten Mal von Jeannette Wing, Direktorin des Data Science Institute an der Columbia University, verwendet und sie definierte ihn als:

«Computergestütztes Denken ist der Denkprozess, der an der Formulierung eines Problems und seiner Lösung involviert ist, damit ein Computer – Mensch oder Maschine – effektiv funktionieren kann.»

Wie ihr feststellen könnt, ist das Ziel des rechnergestützten Denkens nicht, uns dazu zu bringen, wie Roboter zu denken, sondern uns dabei zu helfen, komplexe Probleme dem Computer zu kommunizieren, damit er sie lösen kann. Computer stützen sich also auf die Informationen, die sie erhalten, um Lösungen für die Probleme zu finden, die ihr ihnen kommuniziert habt.

Unter diesem Blickwinkel betrachtet, kombiniert rechnergestütztes Denken 4 spezifische Fähigkeiten:

  • Verwendung von Algorithmen
  • Zerlegung von Problemen
  • Erkennung von Formen
  • Verständnis von Abstraktionen

Erkennung von Formen

Bei Kindern geschieht dies seit dem frühesten Kindesalter auf natürliche Weise. Sie sind in der Lage, Blöcke nach ihren Formen und Farben zu unterscheiden und zu sortieren (Duplo).

Algorithmus

Beim Algorithmus handelt es sich um eine Reihe von Schritten, anhand derer Kinder ein Problem lösen können. Nehmen wir das Beispiel eines Rezepts (einen Kuchen backen). Die Anweisungen müssen Schritt für Schritt befolgt werden, bis der Kuchen fertig ist.

Zerlegung

Bei der Zerlegung handelt es sich um einen Prozess, bei dem ein Problem in mehrere Teilprobleme zerlegt wird, um die Dinge zu vereinfachen und leicht Lösungen zu finden.

Abstraktion

Die Abstraktion ist die komplexeste Kompetenz des computergestützten Denkens. Wenn wir über eine abstrakte Sache sprechen, bedeutet das, dass sie nur als Idee existiert; sie ist nicht materialisiert.

Abstraktion besteht also darin, wahrzunehmen, zu vergleichen, abzuleiten, zu verifizieren. Sie animiert den Denkenden zum Verallgemeinern, bevor er Schlussfolgerungen zieht.

Die Verwendung eines Computers ist nicht notwendig, um computergestütztes Denken anzuwenden. Es ist jedoch wichtig, über computergestütztes Denken zu verfügen, um einen Computer zu programmieren und zu verstehen, wie Maschinen funktionieren!

Kinder auf computergestütztes Denken vorbereiten

Auch wenn diese Definition des computergestützten Denkens vereinfacht ist, kann sie dennoch ziemlich verwirrend sein. Wie können wir also unseren Kindern Sachen beibringen, die wir nicht ganz verstehen?

Und nun die gute Nachricht! Dies ist vielleicht der beste Zeitpunkt, um gemeinsam mit eurem Kind zu lernen und ihm zu vermitteln, dass neue Dinge zu lernen ein lebenslanger Prozess ist. Es gibt heutzutage nämlich zahlreiche Apps für alle Altersgruppen und Niveaus, aber auch lustige Roboter, die dabei helfen können, dieses computergestützte Denken zu entwickeln (siehe die Rubriken Apps und Spiele auf unserer Plattform Digital Kidz). Indem ihr lernt, und sei es auch nur ansatzweise, werdet ihr in der Lage sein, eure Kinder zu begleiten und ihnen die Möglichkeit zu geben, neue Kompetenzen zu entdecken. Gemeinsam werdet ihr nicht nur eure Bande stärken, sondern auch etwas Neues entdecken, euch weiterbilden und euch gelassen in dieser digitalen Welt des 21. Jahrhunderts bewegen!