Tag der Erde 22. April 2022, wie man ein umweltbewusster digitaler Bürger werden kann?

An diesem 22. April feiern wir, wie jedes Jahr, den Tag der Erde. Dies ist ein wichtiges Datum auf der ganzen Welt, das uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die Umwelt zu schützen. Lasst uns alle, Gross und Klein, gemeinsam über die Auswirkungen der Technologie auf unser tägliches Leben nachdenken. Wie wirken sich unser Tun und unser Verhalten auf die Umwelt aus? Lange Zeit wurde die digitale Technologie als Instrument zur Dematerialisierung betrachtet, das heisst als ideales Mittel, um den Papierverbrauch zu reduzieren und die Abholzung von Wäldern zu vermeiden, aber auch um die Verwendung von Druckerfarbe einzuschränken. Ausserdem ermöglicht die Digitaltechnologie, die Anzahl der per Post verschickten Dokumente zu reduzieren und diese aus der Distanz einzusehen. Der Lockdown hat dies alles bestätigt. Durch die Digitaltechnologie ist es auch möglich geworden, den Reiseverkehr und damit die Umweltverschmutzung auf unserem Planeten einzuschränken.

Wie ihr sehen könnt, hat die Digitaltechnologie viele Verbesserungen gebracht und eine deutliche Senkung der CO2-Emissionen ermöglicht. Bei allen Vorteilen sollten wir aber auch einen negativen Punkt nicht vergessen: die 2 bis 3 % der weltweiten CO2-Emissionen. Andere Studien, wie die jüngste von Ericsson, kommen zu dem Ergebnis, dass die Zahl eher bei 1,4 % liegt. Also ein nicht ganz so alarmierender Befund. Wenn die IT-Branche es schafft, ihren CO2-Fussabdruck zu verringern, werden die positiven Auswirkungen deutlich erkennbar sein und dazu beitragen, unseren Planeten noch ein bisschen besser zu schützen.

Wir sind uns nicht wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass die Produktion, Nutzung und Übermittlung von Daten aktiv zum CO2-Ausstoss auf der Erde beiträgt.

Gemäss einer Schätzung aus dem Jahr 2019 haben weltweit mehr als 4 Milliarden Zugang zum Internet. Das bedeutet, dass jede Person E-Mails austauschen, Videos anschauen, eine Suchmaschine nutzen oder Dokumente in einer Cloud speichern kann, was den Strombedarf vervielfacht und den CO2-Ausstoss erhöht. Die digitalen Giganten — allen voran GAFAM (Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft) — haben begonnen, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen, da ihnen bewusst ist, dass sie für ihre energieintensiven Aktivitäten sehr heftig kritisiert werden. Daher sind mehrere Projekte ins Leben gerufen worden und es wurde auch versprochen, bis 2030 grüne Energie zu nutzen.

Die Digitalisierung gewinnt von Tag zu Tag an Bedeutung, das ist eine Tatsache. Deshalb ist es wichtig, an diesem Tag der Erde die Kinder für den Umgang mit Digitaltechnik zu sensibilisieren, aber auch eine Bilanz ihres Energieverbrauchs zu ziehen.

Im Folgenden findet ihr einige einfache Methoden und Verhaltensweisen, die wir uns aneignen können, um die CO2-Emissionen täglich zu reduzieren, und zwar bei uns selbst.

Diese Umstellungen verändern unsere digitale Kommunikation in keiner Weise, aber ihr und eure Kinder könnt dadurch zu umweltbewussteren digitalen Bürgern werden.

1. Die Produktion von Smartphones und Computern.

Ihre Herstellung beansprucht beträchtliche Ressourcen (Wasser, Metalle, Strom usw). Smartphones und andere Computer gehören am Ende ihres Lebens zu den Abfällen von Elektro- und Elektronikgeräten (WEEE Waste Electronic and Electrical Equipment) und können daher gefährlich sein, da sie aus giftigen Substanzen bestehen. Daher ist es wichtig, die Lebensdauer dieser elektronischen Gegenstände durch Reparaturen oder Recycling so lange wie möglich zu verlängern. Anzumerken ist, dass in der Schweiz die Lebensdauer eines Smartphones zwei und die eines Computers fünf Jahre beträgt.

2. Rechenzentren (Data Centers).

Rechenzentren sind diese gigantischen Gebäude, ein bisschen überall auf der Welt, in denen riesige Mengen an Informationen gehostet werden und die alle Daten durchlaufen. Dafür wird ständig Strom benötigt und mit dem exponentiellen Wachstum der Daten immer mehr Energie. Diese Anlagen verbrauchen viel Strom, damit sie funktionieren können und müssen auch gekühlt werden, um eine Überhitzung zu vermeiden. Unsere Informationen auf unserem Computer oder auf einer externen Festplatte zu speichern und die Cloud so weit wie möglich zu vermeiden, kann unseren digitalen Fussabdruck reduzieren. Ein weiterer kleiner Trick, um den Energieverbrauch einzuschränken, besteht darin, die Internetadresse direkt einzugeben, anstatt über eine Suchmaschine zu gehen. Einfach die Adresse direkt in der URL-Leiste eingeben. Danach könnt ihr sie zu euren Favoriten hinzufügen. Und vergesst nicht, den Cache eures Browsers zu leeren, um überflüssige Daten zu löschen.

3. Video-Streaming auf YouTube, TikTok, Netflix.…

Streaming macht einem Bericht zufolge 60 % des weltweiten Datenverkehrs aus. Es ist also besser, Musik herunterzuladen, als sie zu streamen. Es ist besser, Lieder als Audiodateien abzuspielen, als YouTube oder eine andere Plattform zu nutzen. Ein weiterer Tipp ist, die automatische Videowiedergabe in sozialen Netzwerken wie Facebook zu deaktivieren, um die Datenübertragung zu reduzieren.

4. Videokonferenzen, Teams, Zoom & Co.

Einder Studie der Purdue University zufolge kann der CO2-Fussabdruck einer Person um 96 % reduziert werden, wenn die Kamera während Videokonferenzen ausgeschaltet wird. Wenn mehrere Personen teilnehmen und ihr nicht unbedingt etwas beitragen müsst, habt ihr oder eure Kinder eine bessere Begründung vor euren Kollegen oder Lehrern, um die Kamera nicht zu einzuschalten, als jene, dass ihr noch im Pyjama seid.

5. E-Mails.

Sie sind vermutlich weniger umweltbelastend als alles andere. Es ist aber trotzdem interessant, einige Tipps zu kennen, um die digitale Umweltbelastung zu minimieren. Es wird empfohlen, eure Mailbox regelmässig zu leeren, um die gespeicherte Datenmenge zu reduzieren. Ihr könnt auch E-Mail-Reinigungs-Programme verwenden, wie zum Beispiel Cleanfox. Dieses Tool scannt eure Mailbox und sortiert die verschiedenen Nachrichten. Danach könnt ihr ganz einfach entscheiden, ob ihr die ausgewählten Nachrichten löschen, euch von Verteilern abmelden oder die Anzahl der E-Mail-Empfänger begrenzen wollt. Wenn ihr E-Mails verschickt, solltet ihr so gut wie möglich versuchen, die Dateien zu komprimieren und die Anzahl der Empfänger zu begrenzen. Manchmal ist ein Telefonanruf zielführender als ein schier endloser E-Mail-Austausch.

6. Energiesparmodus.

Schaltet bei eurem Smartphone den Energiesparmodus ein, wenn ihr es nicht benutzt, sei es in der Schule oder bei der Arbeit.

Es gibt ein paar Apps, mit denen ihr euren CO2-Fussabdruck messen und im Rahmen eurer Möglichkeiten dazu beitragen könnt, verantwortungsvolle digitale Bürger zu werden.

ECOSIA, ist eine ökologische Suchmaschine. Mit der Suchmaschine ECOSIA können wir im Web surfen und gleichzeitig Bäume pflanzen.

 

 

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